Behandlungsmethoden bei Prostatakrebs

15. 6. 2021 14:18

Prostatakrebs kann auf verschiedene Arten behandelt werden, wobei die Wahl der Behandlungsmethode von mehreren Faktoren abhängt:

Das Stadium und die Klassifizierung des Krebses, die allgemeine Gesundheit des Patienten und nicht zuletzt die Entscheidung des Patienten selbst.

Jede der Behandlungen hat ihre Vor- und Nachteile, die auch je nach dem Stadium der Krankheit in Betracht gezogen werden müssen. Die Auswirkungen der Behandlung auf die allgemeine Gesundheit des Patienten sind ebenso unterschiedlich wie die möglichen Nebenwirkungen, die nach der Behandlung auftreten können. Welches sind die spezifischen Behandlungsmöglichkeiten für Prostatakrebs?

Aktive Überwachung

Die „aktive Überwachungsmethode“ wird angewandt bei Patienten mit geringem Risiko, deren Tumor klein ist, einen geringen Malignitätsgrad aufweist und der auf die Prostatadrüse beschränkt ist. Der Patient bekommt einen Kontrollplan vom Arzt, der den Patienten regelmäßig überwacht und seinen PSA-Wert überprüft.

Bei Hinweisen auf ein Fortschreiten der Erkrankung kann dann jederzeit eine Behandlung begonnen werden.

Operation oder radikale Prostatektomie

Die radikale Prostatektomie umfasst die chirurgische Entfernung der gesamten Prostata und wird bei Patienten mit ansonsten guter Gesundheit durchgeführt, die an keiner anderen Krankheit leiden. Die Operation kann auf drei verschiedene Arten ausgeführt werden:

  • Offen, auf invasive Weise,
  • laparoskopisch,
  • mit einem Robotersystem.

Leider wirkt sich die Chirurgie trotz der fortschrittlichen Technologien der modernen Medizin auf lange Sicht oft negativ auf das tägliche Leben des Patienten aus. Es kann eine Störung der Harnretention auftreten, die bei bis zu 20% der Patienten dauerhaft ist. Eine weitere häufige negative Folge einer Operation ist die erektile Dysfunktion, die bei bis zu 80% der operierten Patienten in unterschiedlichem Maße auftreten kann.

Strahlentherapien

Die Strahlentherapien sind wichtige und wirksame Behandlungsmethoden bei Prostatakrebs. Die Strahlentherapie kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden:

  • Brachytherapie, bei der radioaktive Partikel über die Haut direkt auf die Tumorstelle aufgebracht werden,
  • Photonentherapie
  • und Protonenstrahltherapie.

Die überwiegende Mehrheit der Patienten mit Prostatakrebs unterzieht sich jedoch einer von zwei Arten der externen Strahlentherapien ( also Photonen oder Protonen). Bei der konventionellen Photonentherapie besteht jedoch immer noch das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen: bei bis zu 20% der Patienten tritt eine erektile Dysfunktion sowie Harninkontinenz auf.

Dank der präzisen Ausrichtung des Protonenstrahls treten bei der Protonenstrahltherapie nur bei sehr wenigen Patienten Nebenwirkungen auf. Insbersondere wird das Risiko einer erektilen Dysfunktion durch eine Protonentherapie auf 3% und das einer Inkontinenz auf 1% reduziert.

Hormontherapie

Die Hormontherapie, die darin besteht, die Produktion von Testosteron zu stoppen oder dessen Wirkung auf Prostatazellen zu begrenzen, wird bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung angewendet. Die Hormontherapie ist keine kurative Behandlung für Prostatakrebs, ermöglicht jedoch über einen langen Zeitraum eine Tumorkontrolle und eine gute Lebensqualität.