Wozu dient eine Maske während der Bestrahlung?

5. 9. 2022 08:34

st Ihnen bekannt, dass sie vor der Bestrahlung eine Maske für Sie anfertigen müssen und Sie wissen nicht, was das bedeutet?

Wahrscheinlich wissen Sie bereits, dass es bei der Strahlentherapie auf höchste Präzision bei der gezielten Ausrichtung des Strahlenbündels auf den Tumor ankommt. Hier spielt jeder Millimeter eine Rolle, und die Protonenbestrahlung hat den Vorteil, dass die präzise Zielführung unvergleichlich besser ist als die konventionelle Photonenbestrahlung.

Allerdings wäre selbst das genaueste Gerät nicht gültig, wenn der Patient bei jeder Bestrahlung eine andere Position einnehmen würde. Sie muss für jede Bestrahlungsfraktion exakt gleich sein. Aus diesem Grund lernen zum Beispiel Brustkrebspatientinnen die sogenannte kontrollierte Atmung, damit sich der Brustkorb während der Bestrahlung immer in der gleichen Position befindet. Bei Kopf-Hals-Tumoren ist die Genauigkeit noch heikler, da es wichtig ist, dass die Strahlendosis kein gesundes Gewebe wie den Seh- oder Hörnerv erreicht. Und aus diesem Grund ist die Fixiermaske praktisch.

Benutzerdefinierte Fixierungsmaske

Bei der Bestrahlung von Tumoren im Gehirn, Rückenmark, ausgewählten Lymphomen, Sarkomen, Prostata oder anderen Tumoren wird eine Fixierungsmaske verwendet, um eine genaue und gleichzeitig gut reproduzierbare Position des Patienten zu gewährleisten. Dadurch wird sichergestellt, dass die bestrahlten Körperteile des Patienten für jede Fraktion in exakt die gleiche Position gebracht werden können.

Die Maske wird immer individuell auf den Patienten zugeschnitten, noch bevor die Erstellung des Bestrahlungsplans beginnt. Anschließend dient es dazu, die exakte Position des Patienten bereits bei der Planung der Computertomographie und am Simulator sowie bei allen Bestrahlungsfraktionen sicherzustellen.

Das Material, aus dem die Maske besteht, muss bestimmte Kriterien erfüllen. Es darf zum Beispiel die Ergebnisse einer CT-Untersuchung in keiner Weise beeinflussen, es muss sich gut auswaschen lassen und natürlich gesundheitlich unbedenklich sein. Derzeit bestehen die am häufigsten verwendeten Masken aus verschiedenen thermoplastischen Materialien – also Materialien, die sich nach dem Erhitzen leicht formen lassen.

Wie die Maske geformt ist

Je nach Art und Lokalisation des Tumors wird zudem der am besten geeignete Maskentyp ausgewählt. Soll nur der Kopf fixiert werden, genügt eine Dreipunktmaske, soll zusätzlich die Position der Schultern fixiert werden, kommen Vier- oder Fünfpunktmasken zum Einsatz.

Vor dem Gebrauch ist die zukünftige Maske eine flache Plastikfolie. Vor der eigentlichen Formgebung wird es zunächst für ca. 5 Minuten in ein ca. 60 °C warmes Wasserbad gelegt. Nach der Entnahme aus dem Bad trocknet die Maske und wird anschließend bei angenehmer Temperatur direkt auf dem Gesicht des Patienten geformt. Die Formgebung muss schnell gehen, da sich das Maskenmaterial gleichzeitig mit dem Abkühlen verfestigt.

Nach dem Formen wird die Maske ca. 10 Minuten auf dem Gesicht des Patienten belassen, damit sie sich vollständig in der gewünschten Form verfestigt. Während der Bestrahlung wird die Maske an einem speziellen Pad befestigt. Dies gewährleistet eine vollständige Ruhigstellung der Körperteile des Patienten unter der festsitzenden Maske und damit auch die maximale Genauigkeit der Bestrahlung.